Transparente Daten und saubere Luft für jeden – Open Data in der Praxis

Mit dem Sensor von luftdaten.info machst du Feinstaub sichtbar
Quelle: luftdaten.info

Vergangene Woche berichteten wir in unserem Netzfund-Artikel über die Luftqualität-App des Umweltbundesamtes. Die App bezieht Daten von etwa 400 Messstationen in Deutschland und bildet aus drei Schadstoffen, unter anderem auch Feinstaub, einen Luftqualitätsindex.

Bereits letzte Woche merkten wir an, dass die Anzahl der Messstationen zu gering und eine flächendeckende Analyse eigentlich kaum möglich ist. Doch zumindest was die Zahl der Messstationen betrifft, hat sich in den letzten Jahren eine vielversprechende Alternative gebildet – ausgelöst durch die Sorge der Bürger der Stau-Hauptstadt Stuttgart.

Transparente Daten: Unsichtbares Risiko

Dass Feinstaub und andere Schadstoffe die Gesundheit und unsere Umwelt belasten, ist schon lange bekannt und ein vieldiskutiertes Thema in Talkshows und Debatten. In Großstädten erhöhen die kleinen Staubpartikel, die vor allem aus den Auspuffen des Straßenverkehrs stammen, das Risiko für Lungenkrebs, Allergien und Kreislaufkrankheiten.

Besonders schlimm ist die Situation in der Stadt von Daimler und Porsche. Weil Stuttgart in einem Kessel liegt und hier überdurchschnittlich viele Menschen mit überdurchschnittlich großen Autos unterwegs sind, staut sich der Verkehr besonders oft und die schlechte Luft bleibt im Tal hängen. Um die Ursachen und Folgen der Feinstaubbelastung besser nachvollziehen zu können, entstand hier das Projekt »luftdaten.info«.

Transparente Daten: Do-it-Yourself-Messstation

Das Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein unabhängiges Netz aus Messstationen zu errichten, die jeder selbst zuhause aufbaut. Die Daten werden dann mittels WLAN an eine zentrale Sammelstelle gesendet. Do it Yourself at its best!

Der Aufbau der Stationen ist extrem simpel und zugleich hoch effektiv. Das Gerät besteht aus lediglich vier Komponenten, die ohne großen Aufwand zusammengesetzt werden können. Besonders ist jedoch, dass das Projekt die Komponenten nicht selbst vertreibt, sondern den Nutzern nur eine detaillierte Anleitung für den Bau zur Verfügung stellt. Doch der Plan geht auf und so ein Bau macht Spaß.

Bis heute wurden über 9500 Sensoren in allen Teilen der Welt aufgebaut. Jeden Tag senden sie wichtige Daten zur Luftqualität an luftdaten.info. Die Sensoren messen alle paar Minuten die aktuelle Belastung der Luft durch Feinstaub, und bilden diese individuell in Kurven und auch einer Weltkarte in Form von kleinen Kacheln ab.

Transparente Daten: Und wer profitiert davon?

Vom großen Datenpool können nicht nur die Bürger in gefährdeten Städten profitieren, weil sie ihre persönlichen Gesundheitsrisiken besser abwägen können. Auch politisch ist die Analyse der Luftdaten von Bedeutung: Durch das Auswerten der Informationen lassen sich Optimierungspotentiale für Städte erkennen. Und selbst für Unternehmen und Kommunen sind diese open data interessant: Der Bau neuer Objekte, die bessere Nutzung von Verkehrswegen könnte besser gestaltet werden, um so entweder die Luftverschmutzung zu reduzieren oder sinnvolles Standortmarketing zu betreiben.

Auch für die Immobilienwirtschaft hat die Auswertung der Luftdaten Relevanz, denn der Preis für Hauskauf und Miete steht in direktem Zusammenhang zu der Feinstaub- und Schadstoffbelastung. So bietet sich ausnahmsweise mal ein Vorteil für Vermieter und Mieter zugleich.

Transparente Daten und smarte Analysen

Das Projekt luftdaten.info sammelt nicht einfach nur die Daten. Sie tun dies auch noch intelligent. Im Zeitalter der Digitalisierung ist die smarte Analyse und Sammlung der Informationen von Vorteil, um Trends zu erkennen, seine digitale Strategie zu planen und Kunden optimal anzusprechen.

Neben dem Sammeln von Daten ist auch die richtige Visualisierung von Vorteil. Aber was meinen wir mit richtig? Kurz gesagt: Übersichtlich. Besonders bei großen Datenmengen muss man darauf achten, die Informationen logisch zu strukturieren. So spart man sich später lästige Kleinstarbeit und mühseliges Auswerten von unstrukturierten Datensätzen.

Das Projekt hält uns aber noch einen weiteren Trend des digitalen Zeitalters vor Augen, der trotz aller Diskussionen um Großkonzerne und Überwachungsstaaten oft zu kurz kommt: Transparenz. Ihren Umgang mit Daten, die User erzeugen, nachvollziehbar zu machen, scheint für viele der Big Player undenkbar. Doch luftdaten.info zeigt, wie man es schafft, die von Usern erzeugten Daten transparent und übersichtlich zu machen und gleichzeitig viele Menschen von der Teilnahme am Projekt zu überzeugen und letztlich eine Feinstaubkarte mit wertvollen Informationen zu erzeugen.

Transparente Daten mit PIM- und MDM

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Eine Reaktion zu “Transparente Daten und saubere Luft für jeden – Open Data in der Praxis”

  1. Hallo.

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    Dank.